Bambuspflege

  1. Bambuspflege
  2. Wann ist Pflanzzeit für Bambus?
  3. Wie Pflege ich einen Indoor Bambus?
  4. Winterschutz für Bambuspflanzen im Kübel
  5. Mein Bambus sieht krank aus, was kann ich tun?

Das 1x1 der Bambuspflege: Robust und pflegeleicht

Bambus ist nicht nur robust, sondern auch recht anspruchslos. Er bevorzugt einen humusreichen, gut durchlässigen Boden. Für jeden Lichtbedarf gibt es entsprechende Arten – egal ob Sonne, Schatten oder Halbschatten. Schädlinge und Krankheiten sind bei uns so gut wie nicht bekannt. Als Containerware kann man Bambus praktisch das ganze Jahr über pflanzen, solange der Boden frostfrei ist. Bei einer späten Pflanzung ist ein guter Winterschutz jedoch unerlässlich. Im Sommer dagegen muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die neue Pflanze genügend Wasser erhält und der Ballen nicht austrocknet. Für eine Düngergabe bei der Pflanzung sowie auch während der Wachstumsperiode ist der Bambus dankbar, denn als vitaler Wachser braucht Bambus viele Nährstoffe.

Was ist zu beachten?

1. Besser nicht tun: Großen Bambus in kleinen Kübel pflanzen. Damit Bambus sich gut entwickeln kann, benötigt er gewisse Mengen an Nährstoffen und Wasser. In einem Kübel, selbst bei regelmäßiger Bewässerung und Düngung, hat der Bambus nicht die gleiche Nährstoffzufuhr wie bei Gartenböden. Wählen Sie deshalb einen größeren Pflanzkübel um der Pflanze auch Platz für Wachstum zu bieten und um sich genügend Nährstoffe aus der Erde zu holen.

2. Besser nicht tun: Ausläuferbildenden Bambus (Phyllostachys, Pleioblastus etc) ohne Eingrenzung (Rhizomsperre) einpflanzen. Das ist der Klassiker unter den Bambus-Problemen. Sie möchten nicht das der Bambus unberechenbar wächst und beim Nachbar im Garten rauskommt oder plötzlich an Stellen wächst, wo Sie ihn nicht sehen möchten. Eine Rhizomsperre, die großzügig mit genügend Platzbedarf eingesetzt wurde, bändigt den Bambus. Ein Restrisiko, das ein Halm doch mal außerhalb der Sperre rauskommt ist vorhanden, deshalb muss die Sperre fachgerecht eingesetzt werden und jährlich kontrolliert werden.

3. Besser nicht tun: Bambus pflanzen ohne zu gießen und zu düngen. Ein Bambus braucht gute Bedingungen um ordentlich zu wachsen und um sich gut zu entwickeln. Dazu gehört vorallem in den ersten Jahren eine gute Bewässerung. Düngen sollten Sie zweimal jährlich (Frühjahr und Spätsommer), damit die Blätter ein schönes Grün behalten.

4. Besser nicht tun: Irgendeinen Bambus irgendwo in den Garten pflanzen. Es gibt viele Bambussorten, die unterschiedliche Standorte bevorzugen und unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Lassen Sie sich fachgerecht beraten bevor Sie einen Bambus einpflanzen.

5. Besser nicht tun: Bambus während des Austriebs ausputzen. Bambushalme haben eine begrenzte Lebensdauer. Da der Bambus gewöhnlich jährliche neue Halme bildet, können alte trockene Halme rausgeschnitten werden. Wenn die Pflanze neue Halme bildet (meist zwischen März und August), sollte das Herausschneiden jedoch vermieden werden, da die jungen Triebe leicht abbrechen.

6. Besser nicht tun: Dem Etikett an der Pflanze blind vertrauen. Es können falsche Etiketten an die Pflanze gemacht worden sein oder es sind Einheitsschilder an der Pflanze, die nicht genau der Endhöhe der Bambusart entsprechen. Informieren Sie sich im Zweifelsfall mit Fotos im Internet oder bei Ihrem Bambus Spezialisten.

7. Besser nicht tun: Irgendein Material als Rhizomsperre benutzen. Die Rhizome bei ausläuferbildenen Bambus können sehr spitz und hart sein und können unstabile Materialien wie Teichfolie einfach durchdringen. Deshalb ist es wichtig nur eine fachgerechte Rhizomsperre zu verwenden und diese mit rostfreier Verschlussschiene zu versehen. Ein fachgerechter Einbau finden Sie in der Videoanleitung auf unserer Seite.

8. Besser nicht tun: Bambus im Winter komplett herunterschneiden. Bambus wird nicht wie andere Gräser (Miscanthus oder Panicum) heruntergeschnitten. Der Bambus mag das gar nicht und entwickelt sich danach nur kümmerlich. 

9. Besser nicht tun: Kies oder andere Steine im Bodenbereich des Bambus verwenden. Wählen Sie lieber Pinienrinde oder Rindenmulch. Die runterfallenden Bambusblätter bilden auf dem Kies mit der Zeit Humus, worauf dann gerne Unkräuter wachsen und schwer entfernen lassen. Auch wenn die Pflanze verkleinert werden soll mit der Zeit, stört der Kies dabei.

10. Besser nicht tun: Anti-Unkrautfolie direkt um den Bambus verlegen. Neue Bambustriebe können nur schwer durch die Folie wachsen und heben die Folie an. Die Düngung oder das Verkleinern der Pflanze durch Abstechen ist auch viel schwerer mit dieser Folie.

11. Besser nicht tun: Fargesien in engen Pflanzstreifen pflanzen. Horstwachsende Pflanzen brauchen auch ihren Platz um sich gut entwickeln zu können, auch wenn sie keine unterirdischen Ausläufer bilden. Wenn sie 1-2m Breite einplanen, wächst der Bambus mit wesentlich mehr Vitalität. Manche Bambussorten brauchen sogar noch mehr Platzbedarf. Unter den Eigenschaften sehen Sie bei jeder Sorte in unseren Shop den Pflanzbedarf.

12. Besser nicht tun: Halme nicht bodeneben abschneiden. Da der Halm nicht weiterwächst wenn er abgeschnitten wird, ist es ratsam ihn am Boden abzuschneiden. 

13. Besser nicht tun: Staunässe verursachen. Bambus mag keine Staunässe. Wenn der Boden stau nass ist, ist nicht mehr genügend Sauerstoff im Boden und die Pflanze leidet dann merklich. Überschüssiges Regen- und Gießwasser sollte gut abfließen können. Achten Sie bei der Einpflanzung deshalb darauf, dass die Erde nicht lehmhaltig ist und verwenden Sie gute Bambuserde in einem großzügigen Pflanzgraben. Eine Drainage könnte auch hilfreich sein.

14. Besser nicht tun: Den Bambus im Winter mit Folie/Winterschutz umwickeln. Der Bambus braucht im oberen Blattbereich keinen Winterschutz. Der Boden kann geschützt werden mit Laub oder einer Mulchschicht. Die Halme können locker mit einem Band/Seil umwickelt werden (siehe Winterschutz).

15. Besser nicht tun: Im Kübel gepflanzten Bambus (Fargesien oder Phyllostachys) im Haus überwintern. Unsere angebotenen Bambuspflanzen sind winterhart (außer die Kategorie Zimmerbambus) und brauchen eine Winterphase um sich normal entwickeln zu können. An einem warmen und dunklen Ort zu überwintern, wäre für die Pflanze nicht gut. 

16. Besser nicht tun: Falllaub immer entfernen. Das Falllaub hat positive Effekte auf Wachstum und für die Bodenfeuchtigkeit. Es bildet eine Art Trennschicht zwischen Boden und Luft, was die Verdunstung des Bodenwassers reduziert. Das Laub wird mit der Zeit zu Humus und hat wertvolle Nährstoffe für den Boden. 

17. Besser nicht tun: Den Bambus nach einem Winterschaden direkt zurückschneiden. Manchmal kann ein starker Frost schon ausreichen, die Bambusblätter zu schädigen. Die Blätter werden dann rocken und braun. Meist sind aber die Halme vom Frostschaden nicht betroffen und es bilden sich dann im Frühjahr neue Blätter daran. Wenn die Halme abgeschnitten werden, dann kann sich die Pflanze nicht so gut entwickeln wie wenn Sie Geduld haben und warten bis neue Blätter ausgetrieben werden im Frühjahr/Sommer. 

18. Besser nicht tun: Blühenden Bambus direkt rausreißen. Bambus blühen sehr selten und sterben dann nicht immer direkt ab. Fargesien blühen nur alle 100 Jahre und sind dann auch meist kaputt. Aber bei einigen Phyllostachys Arten, machen die Blüten keinen Schaden und die Pflanze wächst ganz normal weiter.

19. Besser nicht tun: Bambus im Kübel nie umpflanzen. Nach einigen Jahren ist der Kübel mit vielen Halmen vollgewachsen und sollte entweder geteilt werden (zwei Pflanzen daraus machen und in zwei Gefäße pflanzen) oder umgetopft  werden und in ein noch größeres Gefäß gepflanzt werden. Wenn dies nicht getan wird, verliert der Bambus seine Vitalität und schönes Aussehen.

20. Besser nicht tun: Den Boden nicht verbessern bei der Pflanzung des Bambus. Bambus mag keinen hohen PH-Wert, lehmigen Boden (Staunässegefahr) oder eine hohe Bodenverdichtung (keinen lockeren Boden). Falscher Boden führt dazu, das der Bambus sich nicht schön entwickelt und hellgrüne/gelbe Blätter bekommt und er sich nicht genügend Nährstoffe aus den Boden ziehen kann. Heben Sie bei ungünstigen Verhältnissen ein großzügiges Pflanzloch aus und verwenden Sie ausreichend gute Bambuserde, die sie auch im Verhältnis 1:1 mit anderen guter Pflanzerde mischen können.

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Besonders beim Wachstum zeichnet sich die Einzigartigkeit von Bambus ab. Im Gegensatz zu Bäumen gibt es kein Dickenwachstum, d.h. wenn die Halme von April bis Juli wie Spargel aus dem Boden sprießen, haben sie bereits ihre fertige Dicke erreicht. Erst nach beendetem Höhenwachstum entfalten sich dann die Blätter. Danach wächst der Halm nicht mehr weiter, statt dessen bildet die Pflanze im Folgejahr wieder neue Halme aus. Die Kraft für dieses ungewöhnlich schnelle Wachstum stammt aus den unterirdischen Rhizomen, in denen die Nährstoffe gespeichert werden. Alte, dünne und abgestorbene Halme sollten regelmäßig entfernt werden, dies fördert das Wachstum und bringt Licht für die Unterbepflanzung. Ein einzelner Halm stirbt nach etwa sieben bis neun Jahren – doch die gesamte Bambuspflanze lebt im Grunde ewig, da sie stets aus ihrem Rhizomgeflecht immer wieder nachwächst. „In China gibt es Bambushaine die über 1000 Jahre alt sind“, berichtet Egenolf von seinen vielen Reisen ins Ursprungsland des Bambus.

Eigentlich doch ein schöner Gedanke, dass man im eigenen Garten „etwas für die Ewigkeit“ pflanzen kann.

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