Bambus-FAQs - Häufige Fragen & Antworten

 

Brauche ich eine Rhizomsperre?

  • Nein - bei allen Fargesia-Arten, da diese nicht wuchern. Hier wird keine Rhizomsperre bei der Pflanzung benötigt.
  • Ja - bei allen Phyllostachys ,Pseudosasa und Sasa Arten. Bei diesen  Bambusfamilien bilden alle Formen unterirdische Ausläufer, die dann in Häuser, Teiche, Wege und gerne auch beim Nachbarn wieder austreiben.

Bis in welche Tiefe muß eine Rhizomsperre reichen?

Etwa 70- 100 cm ist für einen sicheren Schutz notwendig. Achten Sie auch darauf, dass die Rhizomsperre nicht ganz vergraben ist, sondern noch etwas aus der Erde schaut. Ansonsten können einige Rhizome auch über die Sperre hinweg ausbüxen. Bei uns im Shop finden Sie Rhizomsperre in 70cm und 100cm Tiefe. Wählen Sie bei hohen Bambus immer 100cm, dann sind Sie auf der sicheren Seite. Bitte bestellen Sie dazu auch die passende Verschlussschiene, damit die Rhizomsperre gut verschlossen wird und der Bambus nicht an offenen Stellen ausbüxen kann. Bei Fargesia wird keine Rhizomsperre benötigt.

Kann ich Bambus im Kübel ziehen?

Ja in großen Kübeln allerdings. Wichtig ist eine ausreichende Wasserversorgung im Sommer, das Gefäß sollte nicht zu klein sein, überschüssiges Wasser muss abfließen können und die Verwendung spezieller Bambuserde ist zu empfehlen (diese Bambuserde verhindert eine Vernässung, da Materialien in der Bambuserde enthalten sind, die für eine gute Durchlüftung des Substrats sorgen). Im Winter sollten die Gefäße nie ganz durchfrieren, ansonsten kann es zu Ausfällen kommen.

Wo kann ich Bambus pflanzen?

Eigentlich überall. Für jeden Standort ist ein Bambsu gewachsen. Alle Bambus bevorzugen einen mässig feuchten, aber gut durchlässigen Boden. Sumpfartige Standorte oder Staunässe verträgt Bambus allerdings nicht. Bambus ist nährstoffliebend (siehe auch "wie dünge ich Bambus"), es wird also ein gut gedüngter Boden bevorzugt.

Verträgt Bambus Wind?

Dies ist von Sorte zu Sorte verschieden und extrem standortabhängig. Insbesondere Formen wie Robusta Campbell können im Winter bei Sonne und trockenen Winden Blatt- und Halmschäden erleiden. Fargesia Nitida kann auch sehr windige Plätze gut vertragen. Welchen Bambus pflanze ich in der Sonne und welchen im Schatten? Alle Fargesia-Formen kommen mit leicht sonnigen bis voll schattigen Standorten zurecht. Standorte in voller Sonne und mit Lufttrockenheit gehen hingegen nur für sehr wenige Fargesia aber dafür geht hier Phyllostachys und Pseudosasa.

Wie dünge ich Bambus?

Sie können einen guten Langzeitdünger verwenden,auch einen Rasenlangzeitdünger .Bei uns im Shop finden Sie unseren Pandaglück Bambusdünger. Düngen Sie bitte zweimal im Jahr. Die erste Düngung im Frühjahr (März/April). Je Pflanze zwei Hände voll und gut einwässern. Bambus mag reichlich Dünger, eine Überdüngung ist kaum möglich. Trotzdem sollte aus Umweltschutzgründen die Düngung nicht übertrieben werden. Bei sehr starker Düngung im Sommer wächst der Bambus zwar noch gewaltig, aber die mastigen Triebe erfrieren dann im nächsten Winter oder brechen bei starkem Wind.

Welche Sorte blüht wann?

Dies ist sehr schwierig abzusehen. Sicherheit gibt es fast nur bei Fargesia murieliae Sorten, da hier die Vollblüte ca. von 1993 bis 1998 war. Die nächste Blüte wird also erst wieder 2070-2080 sein, dann werden die Pflanzen wieder 80 Jahre bis zur nächsten Blüte warten. Wobei hier leider die Erfahrungswerte für eine sichere Aussage fehlen.

Kann man die Blüte verhindern?

Nach unseren Erfahrungen aus der Fargesia Murieliae-Blüte: Nein. Rückschnitt und Düngung bringt nichts, genauso wenig wie Teilung der blühenden Pflanze. Dies funktioniert aber bei blühenden Phylostachys und Pleioblastusarten sehr .gut

Warum blühen alle Bambusse auf einmal und sterben dann ab?

Es gibt verschiedene Meinungen, warum Pflanzen in Amerika und Japan zeitgleich mit Pflanzen in Europa in Blüte kommen. Es wird angenommen, dass in den Pflanzen eine Art genetische Uhr tickt, die den Blühzeitpunkt vorgibt. Eine weitere These geht davon aus, dass durch die Vollblüte so viel Saat erzeugt wird, dass die Vögel und Mäuse die Masse an Samen nicht auffressen können und dadurch viele Samen später keimen können. Aber warum müssen dann die Elternpflanzen sterben? Um Platz und Dünger (durch Verrottung) für die nächste Generation zu schaffen? Um zu verhindern, dass Pflanzen mit unverändertem Erbgut in der Evolution untergehen (durch immer neue Kombinationen der Gene bleibt der Bambus anpassungs- und überlebensfähig)? Aber warum stirbt Fargesia, während einige Phyllostachys- und Pseudosasaformen die Blüte im Großen und Ganzen überleben können?

Kann ich Bambus schneiden und formen?

Ja. Bambus lässt sich sehr gut schneiden. Er lässt sich so in der Höhe zurücknehmen, man kann runde Formen schneiden und auch Stämmchen schneiden. Geschnitten werden sollten die Triebe nach Möglichkeit erst, wenn sie das Längenwachstum abgeschlossen haben. Bei älteren Pflanzen empfiehlt sich, mit der Zeit einen Verjüngungsschnitt vorzunehmen. Alte und dünne Triebe können ausgeschnitten werden, damit die neuen und dicken Triebe mehr Licht bekommen und mehr Platz für Ihre Entwicklung haben. Beim Schneiden immer den einzelnen Trieb mit einer Rosenschere an der gewünschten Stelle abschneiden. Ein Schnitt mit einer Heckenschere funktioniert nur bei ganz dünnen Trieben. Bei sehr dicken Trieben sollten Sie eine professionelle Astschere verwenden.

Wie winterhart ist Bambus?

Die Winterhärte und Wuchshöhe sind bei allen Bambussen stark vom Standort abhängig. Je länger ein Bambus an einem Platz festgewurzelt ist, desto winterhärter und unempfindlicher wird er. Deshalb sollte man Bambus im Frühjahr oder Sommer pflanzen, damit er fest wurzeln kann. Eher abzuraten ist von sehr späten Pflanzungen im Spätherbst (November/Dezember), und wenn dann ist ein guter Winterschutz mit dicker Laubschicht erforderlich. Des Weiteren ist grundsätzlich ein wintergeschützter Standort von Vorteil, da besonders kalte Winterwinde die Bambusblätter stark angreifen können.

Was mache ich, wenn mein Bambus Frostschäden erlitten hat?

Erfrorene Blätter sind zwar optisch nicht schön, wenn aber der Halm intakt geblieben ist, bilden sich etwa ab April schnell neue Blätter. Selbst wenn die Halme zum größten Teil
erfroren sind, regeneriert sich der Bambus aus den Rhizomen. Die Halme mit Frostschaden sollten so lange wie möglich stehen bleiben, da der Bambus von ihnen noch Saft ziehen kann und aus noch verbliebenen Blätter Photosynthese betreiben kann. Wenn die Pflanze dann wieder durchgetrieben ist und neue Blätter gebildet hat, können die alten Triebe abgeschnitten werden.

Was für Schädlinge und Krankheiten befallen Bambus?

Bambus wird im Verhältnis wenig von Schädlingen oder Krankheiten befallen. Die Schädlinge, die auftreten, schaden den Pflanzen in der Regel kaum und müssen meist nicht bekämpft werden. Hier einige Schädlinge und Krankheiten einzeln aufgeführt:


Getreiderost an Bambus: In den letzten Jahren ist öfter Getreiderost auf Bambusblättern gefunden worden. Dieser Rost schadet den Pflanzen kaum und tritt überwiegend bei Containerpflanzen auf. Freilandpflanzen werden erheblich seltener befallen. Es kann hier mit Pilzmitteln gegen Getreiderost aus der Landwirtschaft vorgebeugt werden, obwohl grundsätzlich der Befall in der Regel nicht so stark ist, dass sich eine Bekämpfung lohnt.


Fusarium am Bambus: An sehr feuchten bis vernässten Standorten kann Fusarium auftreten- der Bambus beginnt triebweise abzusterben. Fusarium ist in der Regel ein Schwächeparasit und kann nur Pflanzen befallen, die an einem ungeeigneten Standort stehen. Bei zu starker Vernässung des Bodens hilft nur für Entwässerung zu sorgen - ein mit Fusarium befallener Bambus lässt sich meist nicht retten.


Läuse an Bambus: Ebenfalls können Blattläuse, Schmierläuse und Wollläuse auftreten, vor allem in Gewächshäusern (z.B. während der Überwinterung). Hier helfen handelsübliche Blattlausbekämpfungsmittel, insbesondere bei den Wollläusen sind systemische Mittel zu bevorzugen.


Milben an Bambus: Relativ neu sind Bambusmilben und Eichengallmilben,die Bambus befallen. Die Bambusmilbe ist durch kleine helle Inseln auf den Blättern zu erkennen, bei der Eichengallmilbe sehen die Blätter insgesamt fahl und leidend aus. Bei beiden Milben helfen aktuell zugelassene Akarizide - hier bitte bei Ihrem Pflanzenschutzamt vor Ort nach möglichen Mitteln fragen.

Was sind die besten Einsatzmöglichkeiten für Bambus?

Einzelpflanze, Hecke, Sicht- und Windschutz, am Teich gepflanzt. Mit Bambus schaffen Sie Gartenräume und können Struktur in einen Garten bringen. Zudem bewegt sich ein Bambus immer im Wind (dabei rascheln die Blätter leicht, wirkt beruhigend) und sorgt für Bewegung im Garten.

In welchen Zeitabständen blüht Bambus?

Je nach Art in kurzen bis sehr langen Abständen, Fargesia murieliae z.B. blüht ca. alle 80 bis 100 Jahre.

Wie lange dauert die Blüte einer Art/Sorte?

Alle Pflanzen einer Art/Sorte blühen auf der ganzen Welt in einem kurzen Zeitraum, die Vollblüte dauert etwa 2-3 Jahre, wobei die Hauptblüte innerhalb eines Jahres erfolgt. Mit vorab- und spät erblühenden Pflanzen kann die gesamte Blühzeit bis ca. 20 Jahre betragen.

Wie wirkt sich die Blüte auf die Pflanze aus?

Die Blüte ist meist recht unscheinbar. Die Pflanzen ( Fargesia)  werden zuerst hellgrün, später braun grün. Zum Schluss sterben die Pflanzen ganz ab und werden braun. Unter den Pflanzen wachsen oftmals bereits kleine Sämlinge. Dies gilt nur für Fargesia.

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